NKG-Männerchor und MGV „Troubadix“ feierten gemeinsam doppelten Geburtstag
Da kommt Erfahrung aus vielen schönen Konzerten zusammen bei den beiden Mosbacher Traditionschören „Troubadix“ und dem NKG-Männerchor, die in diesem Jahr beide ihr 40jähriges Bestehen feiern. Geballte Männerpower war angesagt beim gemeinsamen Geburtstagskonzert, das am Wochenende im Kulturzentrum Fideljo stattfand.
Für ein solches Großevent mit über 300 Fans reichte der Platz im Eventbereich natürlich nicht aus, und so hatte das Fideljo-Team eigens dafür die Bühne zentral im Restaurant aufgebaut. Schon eine halbe Stunde vor dem Start waren nahezu alle Zuschauerstühle besetzt, die Stimmung bestens. Und die gespannten Erwartungen waren sicher nicht zu hoch gesteckt, denn die beiden Formationen würden sicher eine Auswahl ihrer schönsten Songs aus zweimal 40 Jahren zum Besten geben. Für ein weiteres, ganz spezielles Geburtstagskind war es ein besonders emotionaler Abend: Ihrem Ehrenmitglied Rita Weinert, die von Beginn an die Geschicke der „Troubadix“ und auch deren weiblichem Pendant, den „HarmoNixen“, mitgetragen hatte, kredenzten die Männer ein klangvolles Ständchen zu ihrem sage und schreibe 97. Geburtstag, das sie gerührt entgegen nahm.
Mit dem Volkslied „Hab oft im Kreise der Lieben“, das so wunderbar die Gefühle beim gemeinsamen Singen ausdrückt, waren die beiden Chöre vereint gestartet in dieses Konzert, bevor die Troubadix unter der Leitung von Philipp Mörsberger allein den ersten Teil des Programms übernahmen. Beide Männerchöre verfügen über ein ziemlich einzigartiges Repertoire, in dem sich ihre Chorgeschichte mit ihren jeweiligen Chorleitern widerspiegelt. Bei „Troubadix“ war es vor allem ihr Gründungschef und Miraculix Friedemann Buhl, der seine genialen Arrangements den Jungs von Beginn an perfekt auf den Leib schneiderte. Aus diesem tollen Fundus können sie immer noch schöpfen, auch nachdem er vor einigen Jahren die Leitung seiner beiden Mosbacher Chöre in jüngere Hände abgegeben hatte. Der neue Mann am Pult, Philipp Mörsberger – musikalisch nicht am Klavier, sondern unverkennbar in der A-cappella-Szene zu Hause - hat früher selbst bei den Troubadixen mitgesungen und sorgt jetzt mit seiner extrovertierten Energie dafür, dass die Show weiter geht und vielleicht sogar noch ein bisschen spektakulärer geworden ist. Die Chemie mit den Jungs stimmt, er stachelt sie an, auf der Bühne ihrem Affen auch mal ordentlich Zucker zu geben und mit Selbstvertrauen und Spielfreude aus sich heraus zu gehen. Und das taten sie an diesem Abend mit Begeisterung und ließen es zuweilen fröhlich krachen.
Auch die NKG-Männer verfügen über ein riesiges Repertoire speziell auf sie zugeschnittener Stücke, das größtenteils aus den Federn von Chorleiter Christian Roos und seines Vorgängers Christof Roos stammt, der die Truppe vor 40 Jahren gegründet hatte. Als ambitionierter Konzertchor mit viel Wettbewerbserfahrung lassen sie sich auch durch technisch anspruchsvolle Arrangements nicht schrecken, bedienen ein breites musikalisches Spektrum von Kirchenmusik bis Pop. Dabei haben sie zudem versierte Solisten wie Fabio Freund, Jakob Sherif, Cornelius Egener, Ralf Bahler oder Marcus Eckert in den eigenen Reihen, die mit Stimme und teils auch mit Instrument (wie „Germans Brass“) punkten. Jan-Marco Schäfer am Klavier, Kulturimport vom APG und musikalische Allzweckwaffe, ersetzt gemeinsam mit Benjamin Roos an den Drums gut und gerne eine komplette Band, sodass Chorleiter Roos die Hände weitgehend frei hatte und nur vom Keyboard aus ein bisschen Bass zufüttern konnte. Von echten Männern sangen sie an diesem Abend, von versoffenen Kurfürsten, Sehnsucht und Heimweh bis hin zur „Bohemian Rhapsody“. Umjubeltes Highlight war natürlich der legendäre „30er-Song“, ein rasantes Quodlibet von Christian Roos, das alljährlich um ein Lied erweitert wird und inzwischen wohl schon der „40er-Song“ heißen müsste. Am Schluss kamen die beiden Chöre dann noch einmal zusammen zum weinseligen Finale, gefolgt zur Freude des Publikums von dem witzigen Geier-Song aus dem „Dschungelbuch“ als Zugabe. Wer wollte, konnte sich dann noch bei der anschließenden After-Show-Party den Konzertabend gemeinsam mit den Sängern gemütlich ausklingen lassen.
Text und Bilder von PIA Geimer. Mit freundlicher Genehmigung der RNZ Mosbach
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